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Sonntag, 30. April 2017

Die Küken sind los!

Hallo ihr Lieben,

in den letzten Wochen waren wir viel unterwegs, deswegen kommt nun ein wenig verspätet unser neuster Blog.

Im März bestiegen wir zusammen mit Katharina, Leticia und Stephen den  4321m hohen Berg  Mt. Elgon. Die Höhe, die uns anfangs unsere Motivation nicht nehmen konnte, machte uns dann doch mehr zu schaffen, als  gedacht. Durch unsere „ausführliche“ Vorbereitung, genossen wir Tee ohne Teeblätter, Nudeln ohne Salz und Soße und schliefen nachts bei 0°C im Stroh eng aneinander gekuschelt. Diese Tour sollte uns zumindest viele gute Geschichten zum Erzählen liefern.
Wir erklommen innerhalb von 2 Tagen den Berg und waren sehr stolz, als wir es tatsächlich auf den Gipfel geschafft haben, waren aber auch sehr froh, wieder unten zu sein.
Auch wenn es ein etwas anderes Erlebnis war, hatten wir sehr viel Spaß und sind stolz auf uns, dies gemeistert zu haben.
Katharinas Zeit ging dann langsam vorbei und sie flog, nach einem Abschiedstanz der MDD und Pizza für alle, Ende März zurück nach Deutschland.

Am 01. April, Sportsday,  kämpften die vier Häuser unserer Schule (Hasken, Andre, Sango und Busulwa) in verschiedenen sportlichen Disziplinen gegeneinander. Unter anderem gab es Disziplinen wie Sackhüpfen, Sprinten, Eierlauf, Matooke – Wett –Schälen und viele mehr.
Die Kinder hatten sehr viel Spaß und wurden von einigen Eltern, Verwandten und Bekannten angefeuert, die vom Spielfeldrand das Geschehen gut beobachten konnten.
Am Ende gewann Haus Andre ganz knapp den Hauspokal und durfte  als erstes die Soda, die es danach für alle gab, genießen.

In der folgenden Woche holten wir gemeinsam mit Willi die 1000 Küken aus Kampala ab. Bevor wir diese zur Schule transportieren konnten, mussten wir sie erst einmal zählen und auf Gesundheit prüfen. Da dies reibungslos verlief, konnten wir die einen Tag alten Küken schon mittags in ihr neues zu Hause umsetzen.
Willi erklärte uns, dass diese für den ersten Monat noch in einem kleineren Raum untergebracht werden. Danach kommen sie in den fertig gebauten Hühnerstall, da sie dann die ersten „schwierigen“ Tage überstanden haben werden.
Wir hielten in der allerersten Nacht noch Nachtwache, da viele Küken noch nicht wussten, wie man trinkt, isst und richtig schläft. Nun sind wir zwei stolze Küken – Mamas geworden.

Willi lud uns noch zu einer Introduction, der traditionelle und familiäre Teil der Hochzeit, der vor der kirchlichen Hochzeit stattfindet, ein.
Dazu liehen wir uns die traditionellen Kleider von Annets Mutter aus und ließen uns beim Ankleiden helfen.
Es war sehr spannend die Tradition der ugandischen Hochzeit mitzuerleben. Wir waren am Anfang ein wenig angespannt, da wir nicht genau wussten, ob wir spezielle Begrüßungen mit hinknien beantworten müssen oder wann wir die mitgebrachten Geschenke der Braut überreichen sollten. Willi saß aber direkt neben uns und hat uns zugeflüstert, was als nächstes kommen würde und es wurde ein sehr schöner Tag.

Am nächsten Tag ging es dann für uns wieder einmal zum Flughafen. Unsere Familien sollten für die kommenden zwei Wochen zu Besuch kommen. Wir freuten uns riesig, dass wir nun auch unseren Familien unser Projekt und unser Umfeld zeigen konnten.
Da sie Sonntag  spätabends landeten, gab es am Montag nur einen kurzen Einblick in Kampalas stellenweise chaotische Welt, um die ersten Eindrücke sammeln zu können. Ein großes Willkommensessen erwartete uns bei Stephen und Annet, wo dann auch schon mal die ersten lokalen Köstlichkeiten probiert werden konnten.
Am folgenden Tag ging es dann mit Stephen und einem vollgepackten Auto los Richtung Queen Elizabeth Nationalpark. Dort bestaunten wir die verschiedensten Tiere und sahen sogar zur Überraschung eine weibliche Löwin. Nachts besuchten uns einige Hippos, die ihr Futter vor unseren Schlafzimmerfenstern  geräuschvoll einnahmen.
Nach zwei Tagen, fuhren wir weiter in den Südwesten  zum Lake Bunyonyi. Dort verbrachten wir eine Nacht auf Bushara Island, einer kleinen Insel mit  gemütlicher Unterkunft und vielen schönen Sitzplätzen. Unsere Mütter drängten sich abends erstaunt um das Kaminfeuer, da es ziemlich kalt wurde.
Die Bootstour über den See führte uns tags drauf wieder zum Festland, wo wir dann die zweite Nacht verbrachten.
Wir brachen Ostersamstag früh von der Unterkunft auf, sodass wir am frühen Abend die Schule erreichten. Die Matrons, Lehrerinnen und Annet erwarteten uns schon mit einem leckeren Abendessen und nach einer kurzen Führung über das Schulgelände, ging es dann auch für alle ins Bett.
Ostersonntag war ausschlafen angesagt und wir genossen es nun endlich am Projekt angekommen zu sein und einige Tage dort verbringen zu können.
Wir bemalten  Eier, spielten das Chaosspiel, schminkten Kinder, spielten Fußball mit anschließender „Osterhasen“ - Suche und zeigten unseren Familien unseren Alltag an der Schule.
Ein großes Ereignis war der Besuch des Bischoffs an unserer Schule am Donnerstag. Er besuchte die katholischen Schulen im Umfeld und da unsere auch dazu zählt, wurde bereits ab Dienstagmittag aufgeräumt, geputzt und vorbereitet.
Nach einem kurzen Besuch ging es direkt in die Kirche der Gemeinde, wo ein Gottesdienst mit anschließenden Darbietungen der Schulen abgehalten wurde.
Die MDD gab abends bei einer Willkommens – Abschiedsfeier für unsere Familien noch mal alles und beendeten so diesen besonderen Tag und die Woche für uns an der Schule.
Freitags fuhren wir nach Jinja, um Roberts Schule und die Nilquelle zu besichtigen.
Am nächsten Tag ging es noch einmal in Kampalas Chaos hinein. Wir zeigten unseren Müttern das Stoffparadies in der Downtown und erledigten die letzten Mitbringsel -  Einkäufe. Am Abend gab es zum Abschied noch einmal ein Essen bei Annet.
Sonntagabend ging es dann für unseren Besuch mit vielen Erlebnissen und Eindrücken zurück nach Deutschland.

Nun brechen wir bald schon die letzten 3 Monate unseres Freiwilligendienstes an. Unser Hauptprojekt wird natürlich unsere Hühnerfarm sein. Vielen Dank nochmal  für eure großartige Unterstützung! Ohne euch wären wir jetzt nicht schon so weit gekommen. Diese Woche haben wir Willi dabei geholfen, allen Küken einzeln Augentropfen zu geben und die Library fertig eingerichtet, sodass die Schüler sie ab jetzt benutzen können.
Bevor wir uns im Juni und Juli noch einmal voll und ganz auf die Schule konzentrieren können, geht es im Mai nochmal in die Ferien.


 
Bei der Introduction
Besuch des Bischoffs
Zebra am Lake Bunyonyi
Ostereier bemalen

Abschiedsessen am Lake Victoria
Küken abholen
Sieger vom Sporttag
Küken am ersten Tag
Küken nach 3 Wochen
Introduction
Chaosspiel
Willkommensessen bei Stephen & Annet
mit Willi am Beach
Mount Elgon mit Katharina und Leticia