Auch wenn es kein Abschied für immer
sein wird, fiel es uns diesen Mittwoch doch sehr schwer, den
Schulkids „Goodbye“ zu sagen und sie in die zweieinhalb Monate
langen Ferien bis Mitte/Ende Februar zu entlassen…
Zumindest können wir aber von einer
schönen und erlebnisreichen Zeit vor dem großen Abschied berichten,
in der wir unter anderem letzte Woche für alle Schüler und Lehrer
im neuen Ofen Pizza gebacken haben. An dieser Stelle gilt der Dank
hauptsächlich Maria Stoverink, eine Masterstudentin aus Münster,
die zwei Monate bei und mit uns gelebt hat und die besagte Pizza
finanziert und mit uns zubereitet hat. Eine starke Aktion, zumal
einige der Kinder noch nie zuvor in ihrem Leben Pizza gegessen und
diese zu unserer Verwunderung als „süß“ bezeichnet haben. Also
Zucker haben wir eigentlich nicht mit in den Teig gemischt, diesen
dafür aber mit reichlich Tomaten, Zwiebeln und Mais belegt...
Am Dienstag war dann „großer Basar“
angesagt, bei dem etwa zwanzig Koffer voller Kinderklamotten und
Schuhe auf der Terrasse unseres Voluntärhauses ausgebreitet und
verteilt wurden, die zuvor von der Bocholter-Gruppe beim Besuch im
Oktober angeschleppt worden waren. Ein Mädchen fragte uns sogar
schon, ob wir abreisen würden, als die Kofferstapel vor unserem
Eingang immer größer wurden – also solch eine Fluggesellschaft
müsste es mal geben, bei der man zehn Koffer Gepäck mitnehmen darf
;-) Es muss ein lustiges Bild gewesen sein, wie wir bei strömendem
Regen unter unserem Abdach hockten, den Kids Schuhe an - und wieder
auszogen, T-Shirts anhielten, schöne und weniger schöne Sweatshirts
und Hosen aushändigten (Motto: Hauptsache stabil und praktisch,
Aussehen und Farbe spielen eine eher unterschwellige Rolle) und fast
schon neidisch wurden, als gute Nike-, Converse- und
Adidas-Sportschuhe verteilt wurden… Doch als wäre das nicht schon
eine echte Tagesattraktion, jagte an diesem besagten Dienstag ein
Highlight das nächste: Dank unserer Vorgängerin Barbara Loy und
ihrer Oma sollte jedes Kind kurz vor den Ferien einen vollen
Obstteller bekommen, den wir mithilfe einiger Lehrer und Metrons in
der Küche vorbereiteten, während es um uns herum weiterhin
Bindfäden regnete und dementsprechend schwer vorstellbar war, dass
wir uns auf einem der wärmsten und trockensten Kontinente überhaupt
befanden. Das Schneiden von unzähligen Ananas, Wassermelonen,
Orangen, Bananen und Papajas (Stephen stellte erfreut fest, dass das
englische Wort letztbesagter Frucht=„Pawpaw“ denselben Laut hat
wie die deutsche Bezeichnung für Hintern= „Popo“) auf schmalen
Brettchen, ohne richtigen Untergrund mit Messern, bei denen die
Schneidegefahr gleich null ist, stellte sich für Greta und mich als
eine echte Herausforderung dar, sodass wir uns Sätze wie „Ihr
zerstört unsere Ananas“ und „Eure Haut wird niemals so stabil
wie unsere“ anhören mussten. Trotzdem blieben wir stark und
konnten später jedem Kind Teller überreichen, wie sie voller nicht
mehr hätten sein können - und Nachholen war sogar auch noch
erlaubt...
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