Moin zusammen!
Die
ersten Tage nach der großen Reise waren sehr aufregend für uns, da
wir endlich wieder zurück in unserer vertrauten Heimat angekommen
waren. Wir konnten uns wieder verständigen und anstatt Kiswahili
unsere überaus guten *hust* Luganda-Fähigkeiten auspacken, wir
waren endlich wieder mit der Währung vertraut und konnten auch
endlich wieder nach 6 Wochen eine langersehnte Rolex essen. (Kurze
Erklärung: Eine Rolex ist ein Chapati mit einem Omelett und Tomaten
drin und gehört zu unserem Lieblings Fast Food Essen in Uganda). Das
aller Beste an der Rückkehr war aber natürlich alle Leute wieder zu
sehen und zu begrüßen, da wir unsere Gasteltern Stephen und Annet,
unseren Mentor William und viele weitere Personen über die Zeit
total vermisst hatten. Bei unserer Rückkehr haben wir dann auch
gleichzeitig ein neues Gesicht kennengelernt, und zwar Tina, unsere
Kurzzeit-Volontärin, welche dann bis ende März den Alltag mit uns geteilt hat.
Tinamazing <3 |
In
den ersten Tagen haben wir uns dann erst wieder richtig eingelebt und
Tina die verschiedensten Dinge gezeigt, da eine kleine Starthilfe
bezüglich: Welches Taxi nehme ich? Wie teuer ist diese Boda Fahrt?
Wie viel Euro sind 10000 Schilling? usw. doch immer recht praktisch
ist. Dabei konnten wir unser seit 6 Monaten angearbeitetes
Expertenwissen endlich unter Beweis stellen.
Schnell
ging es dann auch zurück zur Schule, obwohl das Leben dort in der
Zeit von Ende Januar bis Anfang Februar noch sehr ruhig war und wir
noch nicht allzu viel zu tun hatten. Die Schüler waren noch in den
Ferien und die Lehrer bereiteten sich auf das neue Schuljahr vor.
Hier in Uganda sind die großen Schulferien nämlich immer im
Dezember und Januar und das neue Schuljahr beginnt Anfang des Jahres.
Wir halfen also ebenfalls bei der Vorbereitung mit, indem wir
zahlreiche Plakate für den Unterricht gestalteten und unseren
Stundenplan zusammenstellten. Wir konnten es aber kaum erwarten, bis
die Schule wieder richtig losging und wir alle Schüler, welche nach
und nach eintrudelten, wiedersehen konnten. Außerdem wurde unsere "Freiwilligen-Gang" noch größer da wir vier neue lokale Volontäre begrüßen durften die mit uns zusammen die folgenden Monate an der Schule arbeiten werden.
Passend
zum Schulbeginn hatten wir dann noch einmal Besuch und zwar von
Babsi, welche hier 2014/2015 Freiwillige war. Das war natürlich
besonders schön, und zwar nicht nur weil man zu viert in unserem
Freiwilligenhaus am besten Doppelkopf spielen kann, sondern weil wir
zusammen auch gerne kreativ geworden sind. Zu viert haben wir unseren
Schlafsaal noch ein wenig weiter mit den Silhouetten der Kinder
verschönert, was im Oktober bereits begonnen wurde.
Home sweet home |
Als
die Schule dann endlich wieder richtig losging, haben wir anfangs
noch sehr viel Zeit in der Baby Class verbracht. Dort haben wir
versucht die neuen, ca. 2-3 jährigen Kinder, für welche das
„Schulleben“ noch total neu war und welche natürlich noch gar
kein Englisch sprechen konnten, in ihrer allgemeinen Überforderung
zu helfen. Parallel stand für uns aber auch wieder der gewohnte
Stundenplan an, welcher hauptsächlich aus Drawing-, Writing-, Social
Studies-, Englisch- und Library-Stunden besteht.
Mini Kino für Mini Menschen |
Nach
ein paar Wochen Schulalltag ging es für uns vier Mzungus
(ursprüngliche Übersetzung: Reisende) dann für ein Wochenende lang
zusammen mit Stephen, Annet und William in den Norden Ugandas, nach
Gulu.
In
Gulu haben wir ein Projekt besucht, welches durch die St.Mauritz
Gemeinde in Münster unterstützt wird. Wir wurden dort sehr herzlich
von Father Cyprian empfangen, welchen wir schon durch unseren
damaligen Aussende-Gottesdienst in Münster kennengelernt hatten.
Father Cyprian hat uns dann das ganze Gelände gezeigt, welches
ebenfalls aus einer Nursery- und Primary School, einem Schlafsaal
aber auch einer Kirche und sehr großen Krankenhausabteilen besteht.
Der Grund für unseren Besuch war, dass in Gulu bald auch Freiwillige
des Bistums Münster arbeiten werden und Stephen und Father Cyprian
eine Freundschaft zwischen ihren Schulen herstellen wollen.
Wir
haben in Gulu von allen Leuten unglaubliche Gastfreundschaft
erfahren, wir wurden zum Essen eingeladen und haben uns wirklich, wie
die lugandische Übersetzung des Wortes „Gulu“ besagt, wie im
Himmel gefühlt. Eine Schwester aus dem Projekt hat uns am
darauffolgenden Tag ebenfalls noch eine kurze Stadttour durch Gulu
gegeben, bei welcher wir von der großen Kapelle über
Priester-Seminar Häuser bis hin zu einem Besuch beim Bischof viel
gesehen haben. Es war ebenfalls wieder sehr interessant zu merken,
wie groß die Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen
Ugandas sind. Gulu gehört im Gegensatz zu Kampala zu einem ganz
anderen Stamm, man spricht dort nicht Luganda sondern Acholi und auch
das Klima war viel heißer als in unserer Region.
Pinke Kirche |
Am
letzten Tag unseres Wochenendes haben wir zusammen mit Tina, Babsi
und unseren Gasteltern noch den Kidepo- Nationalpark erkundet,
welcher sich sehr nördlich, an der Grenze zum Süd-Sudan befindet.
Wir bemerkten dort, dass die Beschreibung des „schönsten
Nationalparks Ugandas“ definitiv zu trifft, auch wenn wir leider
mal wieder keinen Löwen entdecken konnten.
Wie sie sehen, sehen sie keinen Löwen |
Im
neuen Schuljahr soll nun noch viel mehr Wert auf Projektarbeit gelegt
werden und viele Lehrer sollen in verschiedenen Punkten noch weiter
ausgebildet werden. Deshalb gab es für uns nicht nur ein
Wochenend-Seminar zum Thema Projektarbeit und der Rolle des Lehrers,
sondern auch eine Study Tour. Mit allen Lehrern ging es zum Queen
Elizabeth National Park mit Zwischenstopp am Equator. Bei dieser Tour
sollten alle Lehrer ihren Horizont erweitern, damit sie in ihren
Unterrichtsstunden auch mal von ihren eigenen Erfahrungen berichten
können und nicht nur ihr ganzes Wissen aus ihren Büchern bekommen.
Dementsprechend wurde sich auch gut auf diesen Ausflug vorbereitet,
in dem wir bei diversen Lehrer-Meetings viele Fragen an unsere Guides
im Nationalpark gesammelt haben.
Nach
gut 13 Stunden Fahrt, sind wir dann in unserem Studenten-Hostel
angekommen und haben dann noch gemeinsam unser Abendessen gekocht, um
uns für den nächsten Tag zu stärken.
Nie ohne mein Team! - Unsere Freiwilligen-Gang |
Ach das? Ja das ist ein Elefant! |
Um
halb 8 ging es dann Samstag los mit einer Safari durch den
Nationalpark. Dabei wurden unsere zuvor gesammelten Fragen über die
Flora und Fauna des Parks beantwortet und alle waren sichtlich
beeindruckt, das was sie im Unterricht lehren auch einmal in echt zu
sehen. Nachmittags wurden auch die zahlreichen Fragen über den
Kazinga-Channel hautnah auf demselben beantwortet.
Später
wurde der ganze Tag noch einmal gemeinsam in einer gemütlichen
Abendrunde reflektiert und verschiedene Kenntnisse und Meinungen
wurden ausgetauscht. Bei der Tour zum Nationalpark haben wir Lehrer
nicht nur viel Neues gelernt, sondern wir sind auch alle besser als
Team zusammen gewachsen.
Als
wir alle zusammen dann Sonntag Abend wieder in Lukumbi an der Schule
angekommen waren, wurden wir von den besten Schülern der Welt so
freundlich mit Jubelschreien empfangen, wie wir es noch nie zuvor
erlebt hatten und wir haben uns gefragt, wie sich ein Schüler so
sehr freuen kann, seine Lehrer wieder zu sehen.
Hurra die Lehrer sind zurück! |
Marie und Sarah
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