__________________________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________________________

Samstag, 12. September 2015

Unsere erste Schulwoche


die Schule
                                                                          unser Haus



Am Montag war es so weit: Nach über fünf Monaten ohne Schule hatten wir unseren ersten Schultag – diesmal jedoch nicht in Deutschland, sondern in Uganda. Und nicht als Schüler, sondern als Lehrer (auch wenn wir uns an die Anrede „Teacher Clara“ und „Teacher Greta“ noch gewöhnen müssen).

Montagsmorgens beginnt die Schule immer mit einer Versammlung vor dem Schulgebäude, bei der alle Schüler und Lehrer anwesend sein müssen. Dort konnten wir uns vor der ganzen Schule als neue Volontäre vorstellen. Danach ging es auch direkt los für uns: Ohne jegliche Vorbereitung oder Vorwarnung wurden wir vor die Klassen gestellt und mussten unterrichten. Clara in der Baby Class bei den Jüngsten und Greta Mathe in der P3. Da mussten wir uns schnell etwas einfallen lassen und improvisieren, eigentlich hat es aber ganz gut geklappt. Und auch in den nächsten Tagen ging es so weiter. Sobald wir einen Klassenraum betraten, überließen die Lehrer uns das Unterrichten, was nicht immer ganz so einfach war, vor allem dadurch, dass wir nicht wussten, wie weit die Schüler schon im Unterrichtsstoff sind.

Mittwoch hatte dieses Chaos dann ein Ende und wir haben unsere eigenen Stundenpläne mehr oder weniger selbst zusammengebastelt. Clara unterrichtet nun Reading in der Top Class, Writing in der Middle Class, Free Activity in der Baby Class und Mathe in der P2, während Greta Mathe in der P4 und Drawing in der Middle und Baby Class unterrichtet. Damit haben wir beide ungefähr elf Schulstunden in der Woche. Und das Unterrichten, besonders im Kindergarten, ist nicht ganz einfach: In der Baby Class sind die Kinder erst vier Jahre alt und können noch gar nicht die ganze Stunde stillsitzen. Daher gestaltet sich der Unterrricht am besten mit Liedern und kleinen Spielchen. Und trotzdem lässt es sich nicht vermeiden, dass das eine oder andere Kind auf dem Boden sitzt, rausläuft oder Kreide isst ;)

Aber das Unterrichten ist noch nicht alles: Erstmal müssen wir uns in den Unterrichtsstoff einarbeiten und die Stunden vorbereiten sowie für den Kindergarten, also Baby, Middle und Top Class, die Hefte vorbereiten. Nach jeder Stunde müssen wir alle Hefte einsammeln und korrigieren.

Und auch nachmittags sind wir gut beschäftigt. Ab etwa drei Uhr kommen die ersten Kinder zu unserem Haus und möchten mit unseren Spielmaterialien spielen. Unter anderem holen wir Bauklötze, Stifte und Papier, Bälle, Ballons, Seifenblasen oder Frisbees aus unserem Materialraum und verbringen dann die Nachmittage auf der Terrasse oder auf der Wiese mit Frisbee oder Ball spielen, Briefe schreiben und bekommen, Bilder malen und Burgen aus Bauklötzen bauen, umgeben von zahlreichen Kindern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen