40 Tage unterwegs, an 15 verschiedenen
Orten geschlafen, sechs Wochen gefühlt die gleichen Klamotten
getragen und so viele Eindrücke und Erlebnisse, dass es uns
schwerfällt das alles in den folgenden Zeilen zusammenzufassen.
Nach einer frühen Weihnachtsbescherung
am Abend des 11. Dezember mit einigen Geschenken und
Weihnachtsplätzchen im Kerzenschein ging die Reise für uns mit dem
Besuch der Ruanda- und Sumbawanga-Freiwilligen in Uganda los.
Höhepunkt der Woche war für uns die Reise nach Ostuganda zu den
Sipi Falls, zu der uns William begleitet hat. Die Wanderung durch die
wunderschöne Natur zu den drei Wasserfällen hat sich sehr gelohnt –
langweilig wurde es kein bisschen dank abenteuerlicher Leitern, über
die wir klettern mussten, und der Möglichkeit von einem Felsen aus
in das eiskalte Wasser zu springen, die wir tatsächlich alle mutig
nutzten. Außerdem verbrachten wir zusammen zwei Nächte an unserer
Schule und konnten den Anderen unser Projekt zeigen. Besonders unser
Guesthouse wurde sehr gelobt: „Besser als jedes Hostel, in dem wir
in den letzten Wochen geschlafen haben.“
An den Sipi Falls in Uganda |
Mit dem Flug von Entebbe nach Dar es
Salaam ist unsere Reisegruppe nochmal gewachsen: Um Mitternacht
holten uns unsere Namibia- und Iringa-Mitfreiwilligen am Flughafen
ab. Während es nachts auf der schönen Dachterrasse unseres Hostels
gut auszuhalten war, kam man tagsüber in der Millionenstadt aus dem
Schwitzen nicht heraus. Deswegen waren wir alle froh, als wir uns am
23. Dezember mit der Fähre auf den Weg nach Sansibar machten. Denn
auch wenn es dort immer noch sehr heiß war, bietete der Indische
Ozean trotz seiner Wärme immerhin eine leichte Abkühlung.
Heiligabend verbrachten wir in Stonetown. Zur Feier des Tages waren
wir abends auf der Dachterrasse eines Hotels Pizza essen. Abgesehen
von einer Packung Spekulatius, einigen gesungenen Weihnachtsliedern
und dem Besuch eines Gottesdienstes am ersten Weihnachtstag herrschte
eher weniger Weihnachtsstimmung. Doch wer kann schon behaupten, am
Heiligabend im Indischen Ozean geschwommen zu sein und noch dazu am
Strand sein Wichtelgeschenk ausgepackt zu haben?
Am Heiligabend |
Nach drei Tagen Stonetown ging es
weiter in den Norden Sansibars nach Nungwi. Unsere erste Reaktion,
als wir den Strand dort erreichten: Willkommen im Paradies!
Glasklares, türkises Meerwasser soweit das Auge reicht, weißer
Sandstrand und Palmen. Dementsprechend verbrachten wir die folgenden
Tagen von morgens bis abends am Strand beim Wizard spielen,
entspannen, lesen oder im Wasser und unternahmen eine Schnorcheltour
zu einem Riff, wo wir so viele Fische, Korallen und Seeigel
beobachten konnten, die so nah waren, dass selbst Greta ohne Brille
auf ihre Kosten kam. Kurzum: Es ging uns verdammt gut. Daran konnte
auch unser 12er-Zimmer im Hostel ohne Wasser und Strom nichts ändern.
Und zum Glück fanden wir am Strand einige Restaurants, auf deren
Gästetoilette wir an Silvester duschen konnten, sodass wir uns
zumindest ansatzweise sauber statt sandig und salzig fühlten.
Der Silvesterabend verlief auf jeden
Fall anders als erwartet, wird aber uns allen als einmaliges Erlebnis
in Erinnerung bleiben ;) Und pünktlich nach deutscher Zeit (also um
zwei Uhr tansanischer Zeit) waren wir endlich alle auf der Party, um
gemeinsam anzustoßen.
Silvester am Strand |
An Neujahr hieß es Abschied nehmen von
Sansibar. Mit der Nachtfähre und Bus ging es nach Bagamoyo, wo unser
Zwischenseminar stattfand. Hier verbrachten wir eine schöne,
abwechslungsreiche Woche, in der weder intensive Gruppenarbeit,
aktiver Austausch von Erfahrungen, verrückte Warm Ups („Ein Hoch,
ein Tief“), neue Ideenanstöße für die zweite Hälfte unseres
Freiwilligendienstes, Freizeit zum Wizardspielen und im Meer baden,
gutes Essen, Zeit zum Schlafen und warmen Duschen zu kurz kam. Und
selbst den abendlichen Rattenangriff überlebten wir alle – mehr
oder weniger unbeschadet. Nach so einer langen, lustigen,
erlebnisreichen, gemeinsamen Zeit miteinander fiel uns der Abschied
von unseren Mitfreiwilligen nicht leicht.
Beim Zwischenseminar |
Doch für uns ging es
direkt weiter mit dem Besuch von Claras Vater, Großeltern und Tante,
die bereits als Teamerin beim Seminar dabei war. Für die kommenden
Tage stand mal wieder einiges auf dem Programm: was mit Stadtprogramm
in Dar es Salaam begann, nahm mit Wanderungen im idyllischen Lushoto
seinen Lauf, setzte sich fort mit einem Abstecher nach Arusha und
ging mit dem Flug vom Kilimanjaro-Airport (leider war es bewölkt und
wir konnten den Kilimanjaro nicht sehen) zurück nach Uganda in den
zweiten Teil der Zeit über. In Uganda nahmen wir nach einer Nacht an
der Schule die lange Fahrt zu den Murchison Falls in Westuganda auf
uns, die sich in jeder Hinsicht gelohnt hat. Neben mehrerer
Reifenpannen, einer Tse Tse Fliegen- Attacke, einer Safari mit Löwen,
Elefanten, Giraffen und Co und einer Bootsfahrt zu den Wasserfällen
konnten wir die Tiere in unserem Camp sogar hautnah erleben: Sei es
das Warzenschwein, das beinahe Claras Tasche gefressen hätte, wenn
sie diese nicht mutig verteidigt hätte, das nächtliche Antreffen
grasender Nilpferde direkt vor unserem Häuschen oder der Affe, der
beim Frühstück der Frau am Nachbartisch das Essen aus der Hand
klaute...
Einen feierlichen Abschluss nahm unsere
Reise auf Roberts Hochzeit, auf der wir alle eingeladen waren. Danach
hieß es am Flughafen Abschied nehmen.
Inzwischen freuten wir uns aber auch
sehr darauf, nach so einer langen Zeit unterwegs wieder zur Schule zu
kommen, die für uns schon zu einem zweiten Zuhause geworden ist.
Baden im kalten Wasser an den Wasserfällen in Lushoto |
Der Schüppler Clan mit einem Eindringling (obwohl Greta wegen ihrer Locken immer als Familienmitglied durchging) |
Auf Safari |
Aussichtspunkt in Lushoto |
An den Murchison Falls |
Uh ganz viele Seminare :D Wir haben jetzt auch Seminare in Wien! Auch sehr gut! :-)
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